Fachveranstaltung: Pflegende Angehörige in Familien mit Zuwanderungsgeschichte

 

In Deutschland haben ungefähr 8 Prozent der im Sinne des SGB XI pflegebedürftigen Personen einen Migrationshintergrund. Die überwiegende Mehrzahl der älteren Migrantinnen und Migranten wird im Falle der Pflegebedürftigkeit zu Hause durch ihre Angehörigen versorgt. Professionelle Pflege sowie Angebote zur Entlastung und Unterstützung pflegender Angehöriger werden von Familien mit Zuwanderungsgeschichte nur wenig angenommen. Als Gründe werden die hohe moralische Verpflichtung zur familialen Pflege, Informationsdefizite sowie ein Mangel an kultursensiblen Pflegeangeboten genannt. Dennoch ist die Vorstellung, dass Migrantinnen und Migranten häufig in großen Familienverbänden zusammenleben und sich die Erziehung der Kinder sowie die Pflege der Älteren auf viele Schultern verteilt, überholt. In der Realität ist eine Verkleinerung der Kernfamilie und ein Verlust an sozialen Ressourcen festzustellen. Auch wird das vorherrschende Bild der weiblichen Pflege vorsichtig in Frage gestellt und von traditionellen Norm- und Wertvorstellungen innerhalb der Generationenfolge abgewichen. Um die Situation von pflegenden Angehörigen in Familien mit Zuwanderungsgeschichte näher zu beleuchten sowie um über Bedarfslagen und Lösungsmöglichkeiten zu diskutieren führt die LVG & AFS am 20. November 2014
in der Ärztekammer Niedersachsen (Berliner Allee 20, 30175 Hannover) eine Fachveranstaltung durch. Referieren werden unter anderem Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey (Charité Universitätsmedizin Berlin), Dr. Claudia Vogel (Deutsches Zentrum für Altersfragen (DZA)), Dr. Claudia Kaiser (BAGSO), Dr. Josef Bura (FORUM Gemeinschaftliches Wohnen e.V. Bundesverband) und Serpil Kilic (Demenz-Servicezentrum für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte).

Programm der Fachtagung (PDF)

Anmeldeformular (PDF)

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